Führende Entwickler von Klassifikationssystemen und elektronischen Dokumentationslösungen trafen sich am 4. und 5. September in Wien, um ihre Lösungen für das Gesundheitswesen vorzustellen. Unter dem Motto „Aufgeräumte Pflege?“ wurden Status quo und Entwicklungsbedarf verschiedener Klassifikationssysteme diskutiert.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Professionalisierung der Pflege. Um dieses bedeutende Thema zu diskutieren, reisten Vertreter aus Politik, Berufsverbänden, Pflegeinstitutionen sowie Bildungseinrichtungen an. Den knapp 200 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden an zwei Tagungstagen sechs Klassifikationssysteme vorgestellt. RECOM stellte dort das Pflegeklassifikationssystem ENP vor. In einem einleitenden Vortrag wurde der gegenwärtige Status der Pflegefachsprachen vorgestellt. Um vertiefter auf die Anwendung von ENP eingehen zu können, wurde ein ausführlicher Workshop zu ENP abgehalten. In diesem Workshop hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich detailliert über die Pflegefachsprache zu informieren. Dabei wurde auch auf den Verlauf der ENP-Entwicklung sowie die Güte der Pflegeklassifikation eingegangen. Die Zuhörer konnten sich im Workshop außerdem einen ausführlichen Überblick über den Aufbau der ENP-Klassifikation verschaffen. Eine Pflegeintervention wurde anhand des Beispiels einer Ganzkörperwaschung simuliert: Mit Hilfe von ENP werden Ort und Art, Unterstützungsgrad, Besonderheiten sowie der Personalbedarf der Intervention festgehalten und dienen nicht nur als Hilfestellung für Pflegende, sondern sind auch Grundlage für das Controlling. Anhand zweier Fallbeispiele wurde schließlich eine Pflegesituation anhand unterschiedlicher Klassifikationssysteme abgebildet. Das positive Feedback der Workshop-Teilnehmer hat erneut gezeigt, dass die Pflegeklassifikation ENP für die Dokumentationspraxis bestens geeignet ist.
Im Abschlussvortrag zur Fachtagung wurde zusammenfassend auf den Bedarf einer genauen Diagnostik eingegangen. Pflegende benötigen Werkzeuge, die sie bei der Erfassung des Pflegeprozesses unterstützen. Dazu sind nicht alle Klassifikationssysteme optimal geeignet, da sie aufgrund mangelnder Eindeutigkeit falsche Rückschlüsse zulassen. Mit ihrer über 25-jährigen praxisnahen Entwicklung ist die Pflegefachsprache ENP sowohl eine ausgereifte Praxisleitlinie für den Pflegealltag als auch ein evidenzbasiertes Klassifikationssystem, welches auf aktuellsten wissenschaftlichen Literaturanalysen basiert. Die teilnehmenden Fachexperten stuften ENP als geeignete Pflegeklassifikation ein, die den Ansprüchen verschiedener Akteure im Pflegeprozess gerecht wird.
RECOM war auf der Veranstaltung mit einem eigenen Ausstellungsstand vertreten und konnte viele interessierte Teilnehmer über ENP informieren. Die Möglichkeit, verschiedene Klassifikationssysteme direkt zu vergleichen, lassen Teilnehmer und Anbieter auf eine Fortführung der Veranstaltung im nächsten Jahr hoffen.