Drei Ratefüchse durften sich im April über ein neues Handbuch für PKMS 2015 freuen. Hier können Sie nochmal die ausführliche Auflösung des Rätsels zum Affolter-Modell aus der Märzausgabe unseres Wissensletters nachlesen.
- Das Affolter-Modell hilft bei Patienten mit Schädigungen am Gehirn. Die Entwicklerin des Affolter-Modells, die Logopädin und Entwicklungspsychologin Dr. Félicie Affolter, beschäftigte sich mit verschiedenen Entwicklungsverläufen von Kindern und kam zu der Überzeugung, dass die gespürte Interaktion (deshalb heißt das Affolter-Modell auch „gespürte Interaktionstherapie“) die Quelle für die Entwicklung von Gehirnleistungen ist und bei der Organisation des Gehirns maßgeblich beteiligt ist.
- Die Pflegekraft sollte bei der Maßnahme des therapeutischen Führens nach Affolter nicht sprechen. Die Aufgabe des Pflegenden besteht darin, dem Patienten zu helfen, durch das therapeutische Führen seine Umwelt vorrangig über Spürinformationen wahrzunehmen. Um die Aufmerksamkeit nicht von den Spürinformationen abzulenken, sollte auf verbale Kommunikation während dieser Maßnahme verzichtet werden.
- Ziel des Affolter-Modells ist, dass der Patient eine stabile Umwelt wahrnimmt. Patienten mit Wahrnehmungsstörungen aufgrund von Hirnschädigungen fällt es oft schwer, ihre Umwelt zu erfahren. Dem Patienten sollen die Informationen zu „WO?“ und „WAS?“ über seine Körperwahrnehmung wiedervermittelt werden. Durch das „Therapeutische Führen“ kann ihm so geholfen werden, seine Umwelt besser wahrzunehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass die „WO?“- und „WIE?“-Informationen möglichst abwechselnd vermittelt werden.
- Im Affolter-Modell nennt man Pflegehandlungen mit festem Druck und klarer Bewegungsrichtung Stopfen. Beim sogenannten Stopfen werden Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Waschen mit einem Waschlappen, immer mit festem Druck und klarer Bewegungsrichtung ausgeführt. Der Waschlappen wird am Körper entlang oder zwischen Unterlage und Körper geführt, wodurch der Patient besser verstehen kann, dass er gerade gewaschen wird. Das Affolter-Modell geht davon aus, dass die Sinnesreize in Bezug auf die Körperposition nicht korrekt verarbeitet werden. Beim Stopfen wird der Fokus des Patienten auf die Spürinformation gelenkt.
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