1. Struktur und Aufbau von ENP

1.4 Definitionen der Klassenbegriffe von ENP

Zur Unterstützung der Eindeutigkeit der European Nursing care Pathways als Pflegefachsprache und Pflegeklassifikationssystem wurden im Laufe der Entwicklung sprachliche Strukturen und Definitionen der einzelnen ENP-Gruppen durch das ENP-Entwicklerteam festgelegt. Diese werden in den nachfolgenden Abschnitten vorgestellt.

Was hat es mit den Erklärungstexte zu Kennzeichen, Ursachen, Ressourcen und Interventionsspezifikationen auf sich?

Die Notwendigkeit zur Etablierung von (bedarfsmäßigen) Erklärungstexten für verschiedene ENP-Items entstand aus einer im Jahr 2008 beginnenden Entwicklung heraus. Zunehmende Rückmeldungen von Anwendern wiesen auf eine Heterogenität in der Nutzung von teils fremd-, teils deutschsprachigen Fachbegriffen sowie einem eher pflegespezifischen Jargon insbesondere auf Ebene von Kennzeichen, Ursachen und Ressourcen von ENP hin. Beispiele hierfür sind etwa die gemischte Verwendung der Begriffe „Kopfschmerzen“ und „Cephalgie“ oder „Durchfall“ und „Diarrhö“. Zum Abbau dieser gemischten Nutzung von Begriffen verschiedener Couleur galt es, die Entscheidung zu treffen, in welche der beiden Richtungen einerseits bestehende Begriffe vereinheitlicht und andererseits neu in ENP aufzunehmende Begriffe ausgerichtet werden. Zur Entscheidungsfindung auch im Sinne der Nutzer von ENP wurde eine Befragung ausgewählter Anwender(innen) durchgeführt. Im Ergebnis wurde ein eindeutiges Votum für die konsequente Nutzung von deutsch- bzw. fremdsprachigen Fachtermini deutlich, welches überwiegend mit dem Argument „Wir sind eine Profession, wir brauchen eine Fachsprache mit etablierten Fachbegriffen“ durch die Befragten begründet wurde. Dieses Votum entspricht auch dem sich über den Zeitverlauf ändernden Anspruch an eine Pflegeterminologie.

Im selben Atemzug wurde jedoch das Erfordernis sichtbar, entsprechende und insbesondere lateinische/griechische Fachbegriffe im Bedarfsfall mit einer Erläuterung zu versehen, da vor dem Hintergrund der Vielfalt an Settings und Fachbereichen des Pflegeberufs sowie der individuellen beruflichen Sozialisation der Pflegenden keinesfalls davon auszugehen ist, dass jeder Fachterminus allen Anwender(inne)n bekannt sein kann. Vor diesem Hintergrund wurden sowohl auf struktureller als auch auf inhaltlicher Ebene von ENP die Erklärungstexte für Kennzeichen, Ursachen, Ressourcen und Interventionsspezifikationen geschaffen, die seither bei entsprechendem Erfordernis schrittweise befüllt werden. Nachfolgende Tabelle zeigt exemplarisch einige Erklärungstexte für ENP-Kennzeichen der Praxisleitlinie „…ist aufgrund einer Broca-Aphasie (motorische Aphasie)in der verbalen Kommunikation beeinträchtigt“.

Tabelle 8: Beispiele für Erklärungstexte zu ENP-Items, hier auf Ebene von Kennzeichen

ENP Wissenschaftliche Hintergründe

Buch ENP-Praxisleitlinien

Pia Wieteck
ENP-Praxisleitlinien
(3. Aufl.)

Planen und Dokumentieren auf Basis von Pflegediagnosen der Klassifikation ENP (inkl. kostenfreiem Download der Lernsoftware)

Buch Praxisleitlinien Altenpflege (5. Aufl.)

Pia Wieteck
Praxisleitlinien Altenpflege (5. Aufl.)

Planen, Formulieren, Dokumentieren mit ENP-Pflegediagnosen

Buch Praxisleitlinien Pflege

Pia Wieteck
Pflegediagnosen für die Altenpflege

Handlich, praktisch und übersichtlich – die neue Reihe der ENP-Pflegediagnosenbücher.

Buch Kriteriumsvalidität von ENP®

Simon Berger
Kriteriumsvalidität von ENP

Abbildung von individuell formulierten Pflegeprozessplanungen mit der standardisierten Pflegefachsprache ENP®

Buch Pneumonieprophylaxe bei Krankenhauspatienten

Horst Konrad
Pneumonieprophylaxe bei Krankenhauspatienten

Analyse von Daten der Pflegeklassifikation ENP® in elektronischen Patientenakten

Buch Validierung von Pflegediagnosen der Pflegeklassifikation ENP®

Pia Wieteck
Validierung von Pflegediagnosen der Pflegeklassifikation ENP

Crossmappings von ENP® mit ICNP® und NANDA